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Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Einzigartige Gartenanlage von europäischem Rang

FAQ und Antworten

Zur Teilsperrung des Englischen Gartens und den Klimawandel

Warum sind Teile des Schlossgartens gesperrt?

Der Klimawandel führt zu immer häufigeren Extremereignissen - Hitze, Trockenheit, aber auch Starkregen und sehr milde Winter. Für die Bäume im Schlossgarten bedeutet das Dauerstress. Sie können sich immer schlechter gegen Schädlinge wehren, die Folge sind massiv zunehmende Schäden an den Bäumen. Für Sie als Besucher kann es so zum Sicherheitsrisiko werden, unter einem Baum zu sitzen oder durch die malerischen Gehölzgruppen zu spazieren. Um Ihre Sicherheit zu gewährleisten, sind wir - und viele externe Baumpfleger, Gutachter und andere Fachfirmen - das ganze Jahr über mit Baumkontrollen, Pflegemaßnahmen und - wenn unumgänglich - auch Baumfällungen beschäftigt. Die neue Vielzahl an gefährlichen Veränderungen führt zu einem immer höheren Arbeitsaufwand für uns und unsere Auftragnehmer. Um Ihnen weiterhin einen sicheren Spaziergang durch weite Teile des Schlossparks zu ermöglichen, konzentrieren wir uns derzeit mit allen verfügbaren Kräften auf die schlossnahen Bereiche. Die Sperrung des Englischen Landschaftsgartens dient Ihrer Sicherheit und wird aufgehoben, sobald auch dort die Restarbeiten abgeschlossen sind.

Wieso werden die Eintrittspreise und die Preise für Jahreskarten nicht reduziert?

Der Großteil des Gartens ist weiterhin zugänglich. Lediglich der nördliche Teil des Englischen Gartens (circa 10 % der Gesamtfläche) ist weiterhin gesperrt. Auch sind auch dank Ihrer Eintritte die Pflegemaßnahmen, die sehr kostenintensiv sind, möglich.

Wie lange dauert die Schließung?

Aktuell laufen Baumuntersuchungen und es werden Genehmigungsanträge für notwendige Fällungen von Bäumen gestellt. Sobald die daraus resultierenden Maßnahmen abgeschlossen sind, werden die entsprechenden Gartenteile wieder offen sein. Der südliche Landschaftsgarten wurde bereits zum Jahreswechsel geöffnet, der nördliche Landschaftsgarten, wo die Schäden am stärksten sind, wird voraussichtlich noch mehrere Monate geschlossen bleiben müssen.

Finden Outdoor-Veranstaltungen statt?

Ja, die Outdoor-Veranstaltungen wie Lichterfest, Musik im Park, Parkfest oder Klingendes Schwetzingen finden auch 2025 statt. 

Warum ist ein Teil des Gartens gesperrt, aber im Wald nicht?

Anders als ein Wald unterliegt der Schlossgarten Schwetzingen strengen Anforderungen an die Verkehrssicherheit. Entscheidend sind die Erwartungen, die Sie als Besucher zu Recht an Ihre Sicherheit haben. Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung kann Ihnen im Wald zugemutet werden, waldtypische Gefahren zu erkennen, zu vermeiden oder hinzunehmen – beispielsweise abbrechendes Totholz oder Stolpergefahr durch Wurzeln im Weg. Im gut gepflegten, viel besuchten und eintrittspflichtigen Schlossgarten dagegen können Sie davon ausgehen, die Vielzahl an Wegen nutzen und sich auf den Bänken niederlassen zu können, ohne dass Ihnen Gefahr durch Astbruch oder umstürzende Bäume droht. Da genau diese Gefahr aber derzeit stellenweise durchaus besteht, müssen solche Wege bis zur Behebung des Risikos gesperrt bleiben.

Was kann ich trotz Sperrung alles sehen?

Der Barockgarten als auch sämtliche Parkbauten sind geöffnet und zugänglich. Die Sperrung bezieht sich derzeit auf ca. 10 % des Schlossgartens – nämlich der Englische Garten, Teil Nord.

Warum kann ich nicht auf eigene Gefahr den gesperrten Bereich betreten?

Leider kann unsere Haftung im Schadensfall weder durch schriftliche Warnungen unsererseits noch durch eine Risikoübernahme-Erklärung Ihrerseits abgewendet werden. Wir sind als Eigentümer verpflichtet, alle Maßnahmen zu ergreifen, um eine Gefährdung von Besuchern und Passanten auszuschließen – selbst dann, wenn Sie gewarnt sind und sich freiwillig in Gefahr begeben. Selbst eine schriftliche Erklärung wäre vor Gericht nicht haltbar, denn zur korrekten Einschätzung des Risikos braucht es Spezialkenntnisse und Erfahrung mit Bäumen. Kurz: Da Sie nicht ganz genau wissen können, worauf Sie sich einlassen, sind wir dennoch für Ihre Sicherheit verantwortlich. 

Was geschieht im gesperrten Bereich?

Der Ablauf ist hier wie in den übrigen Parkbereichen auch: zunächst erfolgt eine „normale“ Sichtkontrolle der Bäume vom Boden aus, dabei wird auf äußerliche Anzeichen von Bruch- oder Kippgefahr kontrolliert. Falls Zweifel bestehen, wird eine weitergehende Untersuchung durch einen Baumgutachter angeordnet, der dann mit technischem Gerät und größerer Genauigkeit eine eingehende Untersuchung durchführt. Sowohl der Baumkontrolleur als auch der Gutachter können Maßnahmen zur Wiederherstellung der Baumsicherheit festlegen. Diese werden dann von qualifizierten Baumpflegern durchgeführt. Die Empfehlungen und Maßnahmen werden digital in einem Baumkataster erfasst.

Falls aus Gründen der Verkehrssicherheit eine Fällung empfohlen wird, muss diese bei der unteren Naturschutzbehörde beantragt und zuvor durch einen oder mehrere Artenschutz-Beauftragte überprüft werden. Da der Schwetzinger Schlossgarten Landschaftsschutzgebiet, teilweise sogar FFH-Gebiet (Schutzgebiet nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) ist, gilt das für jeden zu fällenden Baum – in diesem Jahr rund 250 Stück. Das kostet sehr viel Zeit, da die Entscheidung durch mindestens vier und bis zu acht Paar Hände laufen muss.

Diese Arbeitskette wurde bisher alle 12 bis 15 Monate wiederholt, um neu auftretende Schäden und Verschlechterungen des Baumzustandes sicher erfassen zu können. Wegen des Klimawandels, bzw. der immer häufiger auftretenden Extremwetterlagen, können gefährliche Veränderungen immer schneller entstehen. Daher arbeiten wir daran, das Netz enger zu knüpfen und häufigere Kontrollen durchzuführen – und die anfallenden Arbeiten rascher zu erledigen. Da wir aber nicht überall gleichzeitig arbeiten können, bitten wir um Ihre Geduld und Ihr Verständnis, dass Prioritäten gesetzt und manche Bereiche gesperrt bleiben müssen, damit andere Bereiche zugänglich bleiben können. 

Das Ziel unserer Bemühungen ist nicht nur ein sicherer, sondern auch ein nachhaltig bewirtschafteter Garten mit einem stabilen und ausgewogenen Baumbestand. Dafür müssen wir nicht nur vorhandene Bäume pflegen, sondern auch neue Bäume heranziehen, pflanzen und pflegen, uns um die Bodenqualität im Schlosspark und die Bekämpfung von unerwünschtem Aufwuchs, wie z.B. Brombeeren, kümmern.

Ist die Sperrung eine einmalige Sache?

Es ist leider nicht auszuschließen, dass auch in den kommenden Jahren der Klimawandel mehr Schäden verursacht, als wir in der zur Verfügung stehenden Zeit bewältigen können. Wir werden aber auch weiterhin unser Bestes tun, Ihnen gepflegte Gartenbereiche zu öffnen, spannende Veranstaltungen anzubieten und Sie mit einem Lächeln unversehrt wieder zu verabschieden. 

Werden auch andere Teile des Gartens nach und nach gesperrt?

Nein, das ist zur Zeit nicht vorgesehen. In den übrigen Gartenteilen sind deutlich weniger geschädigte Bäume als im Landschaftsgarten. 

Warum sind die Bäume geschädigt?

Der Klimawandel führt zu immer häufigeren Extremereignissen – Hitze, Dürre, aber auch Starkregen und sehr milde Winter. Für die Bäume im Schlossgarten ist das Dauerstress. Sie können sich immer schlechter gegen Schaderreger wehren, die Folge sind massiv zunehmende Schäden an den Bäumen. 

Welche Bäume sind geschädigt?

Die stärksten Schäden erleiden zur Zeit die alten Buchen, aber auch an Ahorn und Hainbuche haben wir rasch fortschreitende Schäden durch neuartige pilzliche Erreger. Wegen des Klimawandels verschiebt sich das Gleichgewicht zwischen Schaderregern einerseits und baumeigener Abwehrstrategie andererseits. Leider können wir Menschen nicht von außen die Pilze bekämpfen, ohne gleichzeitig auch dem Baum Schaden zuzufügen. Unsere einzige Chance besteht darin, durch Wässern, Pflanzenstärkung und annehmbare Wuchsbedingungen dem Baum Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Zum fehlenden Winter- bzw. Frühjahrsflor

Wieso werden die Eintrittspreise und die Preise für Jahreskarten nicht reduziert?

Der Großteil des Gartens ist zugänglich - lediglich der nördliche Teil des Englischen Gartens (ca 10 % der Gesamtfläche) ist weiterhin gesperrt. Auch sind dank Ihrer Eintritte die Pflegemaßnahmen, die sehr kostenintensiv sind, möglich.

Warum gibt es keinen Winterflor mehr?

Durch die regelmäßig stattfindenden fest vorgegebenen Pflanzungen ist eine Bodenermüdung gegeben die dazu führt, dass u. a. der Winterflor nicht entsprechend anwächst und gedeiht. 

Um dieser Bodenermüdung entgegen zu wirken wurde auf die Winter-/Frühjahrsbepflanzung 2024/2025 verzichtet und es werden Bodenhilfsstoffe, effektive Mikroorganismen, Schadpilzantagonisten u.ä.  ausgebracht.

Für 2025/2026 ist eine Herbst- /Frühjahrsbepflanzung als Zwiebelpflanzung in Kombination mit einer unproblematischen krautigen Pflanzung vorgesehen. 

 

Wann kommt der Sommerflor?

Der Sommerflor wird nach den Eisheiligen ausgebracht werden (ca. Mitte Mai).

Was für Pflanzen kann ich sonst sehen?

Im Schlossgarten ist immer etwas Blühendes zu sehen:

März
Im März (vorbehaltlich der Witterung) blühen die Zierkirschen hellrosa auf der Obstwiese. Schauen Sie auf unser Blühbarometer unter Blühbarometer
Auch etwa 16.000 Narzissenblüten tragen zum Farbenspektrum auf der Obstwiese bei.

April
Im April ist die Schwertlilienblüte im Bereich des Orangeriekanals zu sehen. 
Ebenfalls im April blüht die Magnolie im Arboretum.

Mai
Von Anfang Mai bis Juni ist die Fliederblüte im Ehrenhof als auch vor den Zirkelgebäuden zu sehen.
Von Anfang Mai bis Juni sind die prachtvollen, weißen Blütenkerzen der Rosskastanie in den Kastanienalleen zu erleben.

Juni
Der Oleander mit seiner zartrosafarbenen Blütenfülle begeistert vor dem Orangeriegebäude des Schlossgartens.

August
Die Orangeriepflanzen wie Schmucklilie (Agapanthus), Citrus beeindrucken als Kübelpflanzen im Orangeriegarten.
Im türkischen Garten bei der Gartenmoschee blühen im Juli und August u. a. der Perückenstrauch (Cotinus), der Lavendel, die Bartblume (Caryopteris) und der Garteneibisch (Hibiscus Syriacus).

Oktober
Und ab Oktober ist die Herbstfärbung an den Treillagen ein wunderbares Fotomotiv. 

Zu allgemeinen Fragen

Wann genau werden die Skulpturen im Schlossgarten (im Herbst) eingehaust bzw. die Abdeckungen (im Frühjahr) wieder entfernt?

Die Skulpturen des Schlossgartens sind von April bis Oktober an ihren Originalplätzen zu sehen. Im Winter werden diese zum Schutz vor Frost etc. mit hölzernen Einhausungen versehen. Sodann öffnet das Lapidarium im Orangeriebau und die Originalskulpturen können dort besichtigt werden.

Warum sind die Pflanzen in der Orangerie (im Winter) für Besucher nicht zugänglich?

Der Große Saal der Orangerie bietet im Winter einen imposanten Anblick da hier sämtliche Palmen, Lorbeerbäume und sonstige Pflanzen des Orangeriegartens überwintern. Da die Pflanzen sehr eng gestellt sind um alle unterbringen zu können ist die Wegführung eingeschränkt. Zum Schutz der Pflanzen ist daher ein Zugang nicht möglich. Sie sind jedoch herzlich eingeladen einen Blick durch die großen Orangeriefenster zu werfen. 

Warum darf ich die Tiere im Schlossgarten nicht füttern?

Enten, Schwäne, Tauben, Graureiher und Fische stellen sich selbst ein gesundes Menü aus Algen, Kleinkrebsen, Würmern, Schnecken und Insekten und Pflanzenteilen zusammen. Brot und Speisereste machen die Tiere krank und fett. Es fault im Wasser, verbraucht den Sauerstoff und tötet alles Leben im Teich, auch die Fische. Lediglich die Ratten freuen sich über das Futter, werden dick und fett, auch wenn Sie und wir das nicht wollen. Daher bitte nicht füttern.

Warum stehen nicht überall Bänke?

Die Platzierung der Bänke orientiert sich zum Teil an historischen Plänen. Die Zahl der Bänke wurde bereits aufgestockt, doch leider ist der Bestand an Bänken, da diese den Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, eingeschränkt. 

Im Winter werden die Bänke in unsere Schreinerei gebracht, damit diese gereinigt, ausgebessert und neu gestrichen werden können.